Spareinlagen sind bereits seit Jahrzehnten ein beliebtes Produkt im Anlagebereich und in keinem anderen Segment haben die Deutschen nach wie vor so viel Kapital investiert wie in Spareinlagen. Dennoch muss man aus heutiger Sicht die Spareinlagen als nicht mehr zeitgemäße Anlageform bezeichnen. Denn jede positive Eigenschaft der Spareinlage kann ebenso mit einem anderen Produkt als Vorteil genutzt werden, wobei die Alternativprodukte zudem nicht die Nachteile von Spareinlagen aufweisen. Generell gibt es vor allem drei gravierende Nachteile von Spareinlagen. Was gegen das Investment in Spareinlagen spricht, ist zunächst einmal die geringe Rendite, die man heute noch mit dem Sparkonto erzielen kann. Bei einem Normalsparbuch erhält der Inhaber meistens nicht einmal mehr ein halbes Prozent an Zinsen.
Bei den Sondersparformen ist die Verzinsung abhängig von der Laufzeit, aber mehr als maximal 2,50 Prozent sind hier ebenfalls kaum zu bekommen. Was gegen das Investment in Spareinlagen spricht sind aber nicht nur die geringen Zinsen, sondern auch die geringe Flexibilität. Man kann auf dem Normalsparbuch zwar jederzeit Geld einzahlen oder sich Kapital auszahlen lassen. Allerdings werden bei jeder Verfügung, welche in der Summe pro Monat 2.000 Euro überschreitet, Vorschusszinsen berechnet. Möchte man dieses vermeiden, muss man die Summe drei Monate vor der Verfügung bereits kündigen. Für „spontane“ Verfügungen ist das Sparkonto demnach nur bedingt geeignet.
Gleiches gilt erst recht für die Sondersparformen, bei denen vorzeitige Verfügungen vor Ablauf der Anlagedauer stets mit Vorschusszinsen „geahndet“ werden. Spareinlagen sind zudem auch deshalb nicht flexibel, weil eine Verfügung nur mit Vorlage des Sparbuches möglich ist. Dadurch sind Verfügungen außerhalb der Öffnungszeiten der Bank von vorne herein ausgeschlossen. Auch wenn man sich die eigentlichen Vorteile der Spareinlagen anschaut wird deutlich, dass es inzwischen deutlich bessere Alternativen gibt. Der größte und im Grunde noch der einzige Vorteil von Spareinlagen ist die hohe Sicherheit. Dieses trifft jedoch auch auf Produkte wie Festgelder und Tagesgelder zu.
Nimmt man das Tagesgeldkonto als Vergleich zum Sparkonto, dann bieten Tagesgelder die gleiche Sicherheit wie Spareinlagen, weisen aber nicht den großen Nachteil der fehlenden Flexibilität und Verfügungsmöglichkeit auf. Denn beim Tagesgeld steht das angelegte Kapital jederzeit zur Verfügung bereit – ohne Vorschusszinsen oder sonstige Kosten. Ferner kann das Konto auch online verwaltet werden, Verfügungen sind also zu jeder Uhrzeit möglich. Objektiv betrachtet gibt es keinen einzigen Grund mehr, warum man das Sparkonto einem Tagesgeldkonto als Geldanlage vorziehen sollte.