Es gibt heute in der Sparte der Zertifikate viele unterschiedliche Arten, sodass man sich als Anleger genau über die jeweiligen Eigenschaften des Zertifikates informieren sollte, welches zur Anlage zur Auswahl steht. Vor allem was die Sicherheit des Produktes angeht, können sich die einzelnen Zertifikate-Arten deutlich voneinander unterscheiden. Zu den eher sichereren Zertifikaten zählen unter anderem die so bezeichneten Airbag Zertifikate. Diese Zertifikate werden mitunter auch als Puffer- oder Polster-Zertifikate bezeichnet und stellen eine Variante der bekannten Garantiezertifikate dar, weil Sie das Kapital des Anlegers bis zu einem gewissen Grad vor Verlusten schützen. Entwickelt sich der Basiswert des Zertifikates, wie zum Beispiel der DAX als Index negativ, so nimmt der Inhaber des Airbag Zertifikates erst dann an dieser negativen Entwicklung teil, wenn eine bestimmte Verlustschwelle überschritten wurde.
Während der Verlust also bis zu einem bestimmten Grad begrenzt ist, weisen die Airbag Zertifikate auf der anderen Seite den Vorteil auf, dass der Inhaber von Kursgewinnen des Basiswertes profitieren kann. Das ist entweder in vollem Umfang möglich oder auch bis zu einer gewissen Grenze, denn viele Airbag Zertifikate sind nicht nur mit einem Puffer ausgestattet, sondern gleichzeitig auch mit einem so bezeichneten Cap als Gewinnbegrenzung. Wie ein solches Airbag Zertifikat in der Praxis ausgestattet sein und funktionieren kann, soll das folgende Beispiel zeigen. Das Airbag Zertifikat mit dem Basiswert DAX Index wird zum Preis von 100 Euro ausgegeben. Der Sicherheitspuffer beträgt 35 Prozent, das Cap liegt bei 150 Prozent und die Partizipationsrate beträgt 120 Prozent. Der Puffer von 35 Prozent legt nun fest, dass der Anleger auch dann bei Fälligkeit des Zertifikates seine 100 Euro Nennwert zurück erhält, falls der DAX als Basiswert um maximal 35 Prozent an Wert verloren hat.
Nur wenn der Kursverlust mehr als 35 Prozent beträgt, nimmt der Inhaber des Airbag Zertifikates am Verlust teil. Der Cap von 150 Prozent begrenzt den möglichen Gewinn des Anlegers. Denn steigt der Wert des DAX bis zur Fälligkeit des Zertifikates beispielsweise um 60 Prozent, wird der Anleger dennoch nur bis zum Deckel (Cap) von 50 Prozent (also auf einen Wert von 150 Prozent) am Gewinn beteiligt. Die Partizipationsrate von 120 Prozent bedeutet hingegen, dass der Anleger von Kursgewinnen stets mit dem Faktor 1,2 profitiert. Steigt der DAX um beispielsweise sieben Prozent, würde der Anleger durch das Airbag Zertifikat und den Faktor von 1,2 einen Gewinn von 8,4 Prozent erzielen.