Immer mehr Anleger interessieren sich für Geldanlagen, die es schaffen, mehr Rendite zu erwirtschaften als eine festverzinsliche Anlage. Wenn man nämlich überlegt, dass die meisten festverzinslichen Anlagen nicht mehr als etwa 3% Zinsen pro Jahr erwirtschaften, man aber weiß, dass der jährliche Kaufkraftverlust des Euro ca. 3,5% pro Jahr beträgt, kann man sich ohne große Probleme ausrechnen, dass eine solche Anlage de facto nicht nur sinnlos ist - sie kostet auch noch Geld. Jedes Jahr werden bei einer Anlage mit den genannten Basiswerten 0,5% des Guthabens verbrannt - ein durchaus unschöner Gedanke. Welche Anlageform ist nun aber in der Lage, dem Sparer Renditen zu erwirtschaften, die im Schnitt deutlich höher als 3% liegen? Ein Rentenfonds oder ein Geldmarktfonds sicherlich nicht. Wenn diese Anlagen drei Prozent Rendite machen, ist das schon gut. Sicherlich könnten Anleger nun direkt in Aktien oder andere, teilweise noch spekulativere Geldanlagen investieren und so ihr Geld vermehren, das Verlustrisiko ist hier jedoch für Otto-Normal-Verbraucher deutlich zu hoch.
Ein Aktienfonds ist daher optimal: Er verbindet die Sicherheit eines Fonds mit der Renditestärke des Aktienmarktes und schafft es daher oftmals, Anlegern mit relativ großer Sicherheit eine schöne Rendite zu erwirtschaften. Natürlich stets auf lange Sicht gesehen. Um aber zu verstehen, wo der Vorteil eines Aktienfonds liegt, müssen wir zuerst einmal auf die Frage eingehen, was ein Fonds im Allgemeinen und ein Aktienfonds im Speziellen eigentlich überhaupt ist. Nun, als "Fonds" bezeichnet man, vereinfacht gesagt, grundsätzlich jedes Anlageprodukt, bei dem die Gelder der Anleger eingesammelt und in einen großen Topf gezahlt werden. Dieser Topf wird nun von einer Fondsgesellschaft verwaltet, die für die Betreuung des Geldes wieder um ein Fondsmanagement einsetzt. Je nach Art des Fonds wird nun das Geld so eingesetzt, wie es das Fondsprofil vorschreibt.
Das Ziel ist dabei immer, das Geld möglichst stark zu vermehren. Ein Aktienfonds ist nun demnach ein Fonds, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, seine Gewinne durch den Handel mit Aktien zu verdienen. Je nach Fondsausrichtung (im Verkaufsprospekt eindeutig nachzulesen) handelt das Fondsmanagement also mit Aktien aus einer bestimmten Region, eines bestimmten Wirtschaftszweiges, oder es versucht, die Aktien eines ganz bestimmten Index nachzubilden. Da ein Aktienfonds, im Gegensatz zu einem Geldmarktfonds oder auch einem Rentenfonds in sehr volatile Anlagen investiert, kommt es zu mitunter recht heftigen Kursschwankungen.
So kann es durchaus vorkommen, dass Anleger enorm viel Geld mit einem Aktienfonds gewinnen, es kann aber ebenso gut auch sein, dass sie das gesamte, eingesetzte Kapital verlieren. Zwar kommt ein solcher Totalverlust höchst selten vor, da er bei Aktien aber theoretisch immer möglich ist, muss auf dieses Risiko eindeutig hingewiesen werden. Betrachtet man einen Langfrist-Chart des Dax, des Dow Jones, oder eines anderen, großen Aktienindex, so kann man erkennen, dass Aktien stets eine gute Anlageform für langfristiges Kapitalwachstum waren. Mit Aktienfonds verhält es sich ebenso. Langfristig können sie durchaus eine lukrative Anlageform sein. Der Anleger muss aber immer eines mitbringen: Zeit! Je volatiler die Fondswerte dabei sind, je spekulativer der Fonds also ist, desto mehr Zeit muss der Anleger für seine Anlage einplanen.