Wenn jemand eine größere Anschaffung tätigen möchte, sei es ein neues Auto oder neue Möbel kaufen, so muss man in aller Regel an sein Erspartes gehen. Reicht dieses nicht aus oder ist gar keines vorhanden, wird man zu allererst seine Hausbank konsultieren und dort um einen Kredit bitten. Diese Kredite haben aber einen hohen Zinssatz und sind manchmal nicht wirklich empfehlenswert für die Anschaffung eines Autos oder neuer Möbel. Verzichten muss man aber dennoch nicht darauf. Denn es gibt noch das sogenannte Beamtendarlehen. Um ein Beamtendarlehen zu erhalten, müssen vom potenziellen Kreditnehmer aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Das Beamtendarlehen wird nämlich nur Beamten gewährt, die in einem Beamtenverhältnis auf Lebenszeit stehen. Das können Lehrer genauso sein wie Verwaltungsbeamte oder Polizisten. Auch Beamte im Forst- und Vollzugsdienst können ein solches Darlehen erhalten.
Auch beamtenähnlichen Berufsgruppen wie Richtern oder Berufssoldaten und mit wenigen Ausnahmen auch Angestellten des öffentlichen Dienstes (etwa bei sehr langer Dienstzeit) kann ein Beamtendarlehen gewährt werden. Der Empfänger des Beamtendarlehens darf höchstens 53 Jahre als sein. Zudem muss eine "saubere" Schufa vorhanden sein. Das heißt aber nicht, dass in der Schufa gar kein Eintrag verzeichnet sein darf. Laufende oder vormals regelmäßig bediente Kredite sind manchmal sogar ein Vorteil, zeigt der Kreditnehmer doch damit, dass er bereits Krediterfahrung besitzt. Es dürfen keine bankseitigen Kreditkündigungen oder Zwangsvollstreckungsvermerke bei der Schufa registriert sein. Ist das der Fall, scheidet ein Beamtendarlehen aus und dem Schuldner bleibt unter Umständen nur ein Kredit ohne Schufa. Kurz gesagt, ist ein Beamtendarlehen eine im Voraus ausgezahlte Lebensversicherung.
In diesem Fall bekommt der Schuldner sein Geld aus einer neu abzuschließenden Lebensversicherung. Die Kreditsumme beträgt mindestens 10000 Euro. Durch die im Vergleich zu einem herkömmlichen Verbraucherkredit lange Laufzeit von mindestens 12 Jahren bis höchstens 20 Jahren können sowohl die Zinsen als auch die Tilgungsraten niedrig gehalten werden. Angeboten bzw. vermittelt wird das Beamtendarlehen im Augenblick von zwei unterschiedlichen Versicherungskonzernen und einer Bank. Wichtig zu erwähnen ist noch, dass vor Gewährung des Beamtendarlehens alle vorherigen Kredite mit Ausnahme von Hypothekenkrediten und Baufinanzierungen abgelöst werden müssen. Als Sicherheit reicht den Kreditgebern eine Besoldungsbescheinigung. Diese muss jedoch notariell beglaubigt sein.
Ausgezahlt wird ein Beamtendarlehen wie gesagt durch die Auszahlung einer vorweg neu abzuschließenden Lebensversicherung. Der Schuldner zahlt während der vereinbarten Laufzeit die Versicherungsprämie plus die Zins- und Tilgungsraten. Durch im Vorfeld ausgerechnete Überschussbeteiligungen kann die Kreditlaufzeit in der Weise verkürzt werden, dass entweder Sondertilgungen geleistet werden und damit die Laufzeit verkürzt oder das Darlehen ganz abgelöst wird. Der Schuldner sollte aber bei Auswahl der Gesellschaft, die ihm das Darlehen gewähren soll, nicht nur auf die Höhe der Überschussbeteiligung sehen. Denn diese ist nicht immer garantiert. Vielmehr sollte darauf geachtet werden, dass die Zinsen niedrig und die Raten bei entsprechender Laufzeit gering sind.