Die in Deutschland üblichste Form der Darlehensvergabe ist das Annuitätendarlehen. Es zeichnet sich durch eine gleich bleibende Rate während der Zinsbindungszeit aus. Dies ist möglich, da die Rate sowohl Tilgung als auch Zinsen enthält. Somit reduziert sich mit jeder Tilgung der Zinsanteil, zum Ende der Laufzeit beträgt dieser fast 100%. Anders beim Ratentilgungsdarlehen. Es ist eine eher seltene Form der Darlehensvergabe, sie wird beispielsweise durch die KfW angeboten, die Bauherren, Modernisierer oder Existenzgründer mit ihren Darlehen unterstützt. Auch wurden Ratentilgungsdarlehen für die Finanzierung der bis 2005 gezahlten Eigenheimzulage gern eingesetzt, die Tilgung erfolgte hierbei jährlich bei Eingang der Eigenheimzulage vom Finanzamt. Bei dieser Darlehensart ist der Zins ebenfalls für die angegebene Laufzeit konstant. Allerdings werden Zins und Tilgung separat gezahlt.
Der Tilgungsanteil von beispielsweise 2% bleibt hier während der Laufzeit konstant, beim Annuitätendarlehen spricht man hingegen vom anfänglichen Tilgungssatz, da sich dieser während der Laufzeit stetig erhöht. Beim Ratentilgungsdarlehen muss für einen Darlehensbetrag von 100.000 Euro und einer Tilgung von 2% somit monatlich (166,67 Euro), vierteljährlich (500 Euro) oder jährlich (2.000 Euro) der gleiche Betrag als Tilgung eingesetzt werden. Bei der KfW wird die Tilgung beispielsweise immer halbjährlich gezahlt. Zusätzlich zur Tilgung müssen Kreditnehmer weiterhin die Zinsen bezahlen. Diese können, müssen aber nicht zum gleichen Termin wie die Ratenzahlung fällig sein. Auch hier dient die KfW wieder als Beispiel, die bei einigen Darlehen eine vierteljährliche Berechnung der Zinsen vornimmt, die Raten werden hingegen nur halbjährlich berechnet.
Da die Zinsen immer auf den noch ausstehenden Darlehensbetrag berechnet werden, verringert sich ihr Betrag mit jeder Tilgung. Somit reduziert sich auch die Belastung für den Kreditnehmer von Jahr zu Jahr. Es ist allerdings zu beachten, dass Tilgungsdarlehen in der Regel eine kürzere Laufzeit als die Annuitätendarlehen aufweisen. Dies führt daher zwangsläufig auch zu einer höheren Kreditbelastung des Kreditnehmers. Es ist daher zu überprüfen, ob der Einsatz derartiger Kredite in die Immobilienfinanzierung sinnvoll ist. Das Ratentilgungsdarlehen ist allerdings für alle Menschen sinnvoll, die mit einer Reduzierung ihres Einkommens in der Zukunft rechnen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Rente in 10-15 Jahren ansteht und die Kreditbelastung bis dahin reduziert werden soll.