Das Annuitätendarlehen, auch als Annuitätsdarlehen bezeichnet, ist durch gleichbleibende jährliche Raten gekennzeichnet, welche bei in Deutschland üblichen Kreditverträgen allerdings auf zwölf Monatsraten aufgeteilt werden. Da der Kreditnehmer mit einer monatlich gleichen Höhe der von ihm geleisteten Rückzahlungen am besten wirtschaften kann, werden die meisten Kredite als Annuitätendarlehen vergeben. Während der Laufzeit des entsprechenden Darlehens nimmt der Tilgungsanteil gegenüber dem Zinsanteil kontinuierlich zu. Bei hohen Kreditsummen ist eine anfängliche Tilgung in Höhe von lediglich einem Prozent des Darlehens üblich, während die letzte Rate ausschließlich der Tilgung der Restschuld dient. In der Regel wird ein Annuitätendarlehen mit einer Zinsbindung verbunden, bei einem Ratenkredit ist diese ausdrücklich vorgesehen. Bei einem Baudarlehen oder Immobiliendarlehen empfiehlt sich die Vereinbarung einer möglichst langen Zinsbindungsfrist, zumal nach ihrem Ablauf erneute Kreditverhandlungen erforderlich sind.
Mögliche Alternativen zu einem Annuitätendarlehen sind das endfällige Darlehen oder der Tilgungskredit. Bei einem endfälligen Darlehen zahlt der Kreditnehmer während der gesamten Laufzeit nur die anfallenden Zinsen und tilgt den Kredit in Form einer einmaligen Zahlung am Ende der Laufzeit. Damit die Tilgung möglich wird, schließt der Kreditnehmer bei einem endfälligen Darlehen eine ergänzende Kapitallebensversicherung ab, welche am Fälligkeitstermin zur Auszahlung kommt. Bei einem Tilgungsdarlehen hingegen bleibt die Höhe der Tilgung während der gesamten Laufzeit gleich, so dass sich der Betrag der einzelnen Kreditrate regelmäßig ändert, da ein stetig abnehmender Teilbetrag des Darlehens verzinst werden muss. Das Annuitätendarlehen kennt in seiner Reinform keine Abweichungen vom vereinbarten Zahlungsplan.
In der Realität lässt sich jedoch häufig sowohl das Recht zu einer Ratenaussetzung als auch das Recht zu Sonderzahlungen mit dem Kreditgeber vereinbaren, woraus sich üblicherweise eine Veränderung der Laufzeit ergibt. Auch ohne eine vorherige Vereinbarung akzeptieren die meisten Banken den Wunsch nach einer angemessenen Sondertilgung, wofür sie dann jedoch Vorfälligkeitszinsen berechnen. Um diese zu vermeiden, sollte bereits beim Kreditvergleich darauf geachtet werden, dass angemessene Sondertilgungen vertraglich ausdrücklich zugesichert werden. Wenn die pünktliche Bedienung einer Kreditrate ausnahmsweise nicht möglich ist, gestattet die Bank üblicherweise eine gebührenpflichtige Ratenaussetzung, sofern der Kreditnehmer sich rechtzeitig mit dem entsprechenden Wunsch bei ihr meldet.
Für das Entgegenkommen werden jedoch Gebühren berechnet. Einige Kreditinstitute erlauben in ihren Kreditverträgen jedoch das einmalige Aussetzten einer Rückzahlung im Jahr, ohne dass dafür Gebühren anfallen. Es ist gerade bei einem Annuitätendarlehen mit einer langen Laufzeit sinnvoll, kostenlose Abweichungen vom eigentlichen Rückzahlungsplan bei einem Kreditvergleich in die Bewertung der einzelnen Angebote einfließen zu lassen. Das wichtigste Merkmal bei einem Angebotsvergleich ist selbstverständlich der Zinssatz, wobei der effektive Jahreszins alle Kosten und Gebühren enthält und somit die Vergleichbarkeit der Kosten unterschiedlicher Angebote für das Annuitätsdarlehen ermöglicht.