Die Deutschen sind schon immer ein sehr sparsames Volk gewesen und angesichts der momentanen, wirtschaftlichen Lage, verbreitet sich diese Tugend in immer breiteren Bevölkerungsschichten. Dies geschieht nicht etwa, weil die Menschen heute wesentlich mehr Geld zur Verfügung haben, als in früheren Tagen, sondern, ganz im Gegenteil, weil das Geld heute bei vielen Menschen sehr knapp ist. Was auf den ersten Blick ziemlich unlogisch wirkt, ist bei genauerer Betrachtung die einzig mögliche, richtige Reaktion: Wenn der Staat sich nämlich, was er aktuell tut, immer weiter aus den Bereichen der sozialen Absicherung zurückzieht, muss der Privatbürger sich eben ein finanzielles Polster aufbauen. Dies Polster ist als Rentenvorsorge dabei ebenso notwendig, wie als Absicherung für den Fall von Arbeitslosigkeit oder gar Erwerbsunfähigkeit - in allen drei Bereichen ist die staatliche Absicherung nämlich schon lange nicht mehr ausreichend.
Eine sehr beliebte Methode, Geld anzusparen, ist die Investition in Aktien, also die direkte Beteiligung an dem Geschehen der Börsen. Was aber ist eigentlich eine Aktie genau? Nun, eine Aktie ist ein Papier, dass die Beteiligung an einem Unternehmen belegt - Eine Aktiengesellschaft gehört also den Aktionären. Ein Unternehmen wandelt sich immer dann in eine Aktiengesellschaft um, wenn es neue Gelder generieren möchte, um z.B. Geschäftsprozesse weiter voranzutreiben. Um den Börsengang dabei allerdings erfolgreich zu schaffen, muss das Unternehmen zuerst einmal eine gewisse Größe erreicht haben oder aber ein Geschäftsmodell vorweisen können, dass objektiv eine aussichtsreiche Zukunft haben wird. Nur wenn das der Fall ist, wird nämlich von Seiten der Aktionäre auch ein Interesse bestehen, sich an diesem Unternehmen zu beteiligen.
Wenn ein Unternehmen den Börsengang wagt, gibt es zuerst einmal so genannte "Stammaktien" aus, die als Namenspapiere geführt werden. Der Inhaber der Aktie ist dem Unternehmen also namentlich bekannt und wird demnach auch zur Jahreshauptversammlung eingeladen. Die Jahreshauptversammlung ist eine Pflichtveranstaltung für jede Aktiengesellschaft und dient unter anderem dazu, wichtige Geschäftsergebnisse zu präsentieren oder den Vorstand durch die Aktionäre absegnen zu lassen. Zudem hat jeder Aktionäre auf der Hauptversammlung die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich auf diese Weise aktiv an den Gestaltungsprozessen im Unternehmen zu beteiligen. Neben diesen Stammaktien haben Unternehmen aber auch die Möglichkeit, so genannte Vorzugsaktien auszugeben, Aktien, bei denen die Inhaber der Stammaktien ein Vorkaufrecht haben.
Dies kann zum Beispiel dann geschehen, wenn das Unternehmen noch neue, liquide Mittel generieren möchte. Aktien werden nicht zu einem festen Kurs erworben, bzw. ausgegeben, sondern werden stets zu einem Preis gehandelt, der ausschließlich durch das Abwägen von Angebot und Nachfrage gestellt wird. Dies ist in der Regel die Aufgabe der Börse, es gibt aber inzwischen auch die Möglichkeit, Aktien außerbörslich zu handeln. Der Verkäufer einer Aktie stellt dabei einen Verkaufspreis und derjenige der die Aktie kaufen möchte, einen Kaufpreis. Überschneiden sich die beiden Preise, kommt es zu einem Handel.