Das Wort "Zins“ entstammt ursprünglich dem lateinischen Wort "census“ und bedeutet übersetzt soviel wie "Abgabe“. Ein Zins ist stets das Entgelt eines Investors für eine geleistete Anlage. Diese ist immer für einen zuvor festgelegten Zeitraum begrenzt. Die Höhe von Zinsen richtet sich stets nach der aktuellen Marktlage, das heißt nach Angebot und Nachfrage. Laut Adam Smith, dem Gründer der ersten Handelsgesellschaft, ist der Zins und der Zinseszins die größte Erfindung des menschlichen Denkens. Diese Aussage wird umso verständlicher wenn man bedenkt, dass auf Zinsgeschäften die heutige Weltwirtschaft beruht. Zentralbanken legen die Höhe des Zinses anhand der aktuellen marktwirtschaftlichen Lage fest. Diese spezielle Vorgabe wird Leitzins genannt. Alle anderen Kreditinstitute orientieren sich an dieser Vorgabe und legen entsprechend ihren individuellen Zinssatz fest.
Zinsen können in zwei verschiedenen Formen auftreten: Zum einen als Guthabenzinsen und zum anderen als Schuldzinsen. Guthabenzinsen entstehen, wenn eine Anlage oder Investition getätigt wird und diese entsprechend ihres Risikos und ihres Anlagetyps verzinst wird. Diese Zinserträge werden zumeist jährlich auf die Anlagesumme berechnet und dem Anleger gut geschrieben. Bekannte Anlageformen sind zum Beispiel das Sparbuch oder ein Tagesgeldkonto. Angeboten werden Anlageformen zumeist von Sparkassen oder privaten Geldinstituten. Hierbei gilt: je länger der Betrag angelegt wird und somit dem Kreditinstitut zur Verfügung steht, umso höher die Verzinsung, die der Kreditgeber anbietet. Schuldzinsen werden hingegen fällig, sobald eine Investition oder ein Kredit von einem Anbieter aufgenommen werden muss.
Dies kann ein Kreditinstitut oder bei einem Finanzierungskauf auch ein Unternehmen sein. Hierbei werden die entsprechenden Zinsen auf den gesamten Kreditbetrag gerechnet und sind meist monatlich inklusive einer festen Rückzahlungsrate zu begleichen. Generell gilt hierbei die Formel: Je kürzer die Laufzeit, umso niedriger die Summe der Zinsen, die vom Kreditnehmer gezahlt werden muss. Allerdings steigt die monatliche Rückzahlungssumme umso mehr, je kürzer die Laufzeit des Kredites gewählt wurde. Hierbei sollte man genau überlegen, welche Summe man tatsächlich monatlich problemlos an den Kreditanbieter zurückzahlen kann. Zinsen im Allgemeinen erfüllen wichtige Funktionen im täglichen Wirtschaftskreislauf. So entschädigen sie gewissermaßen den Kreditgeber für seinen Kapitalausfall und das Risiko, das er mit dem Verleihen von eigenem Kapital eingeht.
Daher lässt sich auch erklären, dass der Zins steigt, je riskanter eine Kreditvergabe für den Gläubiger ist. Hierbei gilt generell: je weniger Sicherheiten der Kreditnehmer bei Beantragung eines Kredites vorlegen kann, umso höher das Risiko des Kreditgebers und umso höher letztlich der effektive Zinssatz. Auf der anderen Seite erklärt sich der Kreditsuchende mit dem Bezahlen von Zinsen für den Vorteil neues Kapital zur Verfügung zu haben einverstanden. Im Übrigen dürfen die Zinsen nicht in einem unnatürlichen Verhältnis zum Risiko des Kreditgebers stehen. Ist dies der Fall, spricht man von Zinswucher. Dies ist in Deutschland jedoch verboten. Per Gesetz ist geregelt, dass der vorgegebene Zins in einem Kreditvertrag zwölf Prozent des aktuellen Marktzinses nicht übersteigen darf.