Der internationale Finanzmarkt hat in den letzten Jahren des Anlagebooms zahlreiche, kaum überschaubare Finanzprodukte geschaffen, die um die Gunst des Anlegers werben. Wöchentlich entwickeln Investmentbanken und Anlageberater aktuelle Produkte, die dem Anleger schmackhaft gemacht werden. Tatsache ist jedoch, dass nicht alle Anlageprodukte für jeden Anleger geeignet sind. Bei der Auswahl der jeweiligen Geldanlage sollte also zuerst die Betrachtung der eigenen Persönlichkeit den Ausschlag für eine engere Auswahl geben. Erst dann sollten die Fakten wie Rendite und Ertrag der Anlage betrachtet werden. Es empfiehlt sich daher, die Wahl der persönlichen Geldanlage in erster Linie von den Zielen abhängig gemacht werden, die mit der Anlage erreicht werden sollen. Die moderne Wirtschaftstheorie unterscheidet dabei aktuell vier verschiedene Ziele, die mit einer Geldanlage erreicht werden können. Aufgrund der Spezialisierung der Finanzprodukte auf eines dieser Ziele verhalten sich die einzelnen Ziele miteinander konkurrierend, das heißt, dass eine Geldanlage nicht in der Lage ist mehrere dieser Ziele zu erreichen.
Dieses Modell wird in der Wirtschaftstheorie als der magische Tetraeder bezeichnet. Der Anleger ist letztlich also gezwungen, sich bei der Wahl seiner Geldanlage auf ein Ziel festzulegen. Diese Wahl wird er meist aufgrund seines persönlichen Anlegertyps - der im Wesentlichen seine Einstellung zu Geld, zum Risiko und seine moralische Lage widerspiegelt - treffen. Dementsprechend versuchen Anlageprofis vermehrt, ihre Finanzprodukte auf einen der vier Anlegertypen zuzuschneiden. Das in Deutschland statistisch am häufigsten anzutreffende Anlageziel ist dabei das Ziel einer hohen Sicherheit des angelegten Geldes. Der Anleger fürchtet hier hohe Verluste durch Kurseinbrüche oder Finanzkrisen, sodass er sein Geld in eher konservative Modell investiert.
Dabei ist er sich bewusst, dass sich dieses risikoaverse Verhalten zu Lasten der Rendite auswirkt. Dieses Anlageziel erfüllen zumeist zurückhaltende Geldanlagen. Beliebt sind hier etwa Immobilien oder Bundesschatzbriefe. Die Wertschwankungen halten sich hier in Grenzen. Ein gegenteiliges Ziel ist das Ziel der Rendite. Hier soll die Geldanlage in einer gewissen Zeit einen möglichst hohen Gewinn erreichen. Dies geht zu Lasten des Ziels "Sicherheit", da in hoch spekulative, und somit unsichere, Anlagen investiert werden muss um eine hohe Rendite zu erreichen. Insbesondere Aktien bieten hier für risikofreudige Anleger hohe Chancen. Allerdings besteht neben der Möglichkeit hoher Gewinne auch stets die Möglichkeit von Verlusten, die etwa aufgrund von Kursschwankungen oder Markteinbrüchen geschehen können.
Die Entscheidung für eine Anlage mit dem Ziel höchstmöglicher Rendite sollte also in jedem Fall gut überlegt sein. Verbreitet ist auch das Ziel einer hohen Liquidität einer Anlage. Da oftmals Geld für lange Zeit angelegt werden muss um ein hohe Rendite zu erwirtschaften, schließen sich diese Ziele in besonders hohem Maße aus. Allerdings kann es in schwierigen Lebenslagen sehr sinnvoll sein, eine Geldanlage verkaufen zu können. Daneben steigt auch in letzter Zeit der Marktanteil ethisch geprägter Geldanlagen. Diese sollen etwa gegenüber der Umwelt oder der Gesellschaft Verantwortung übernehmen.