Das Girokonto als solches dient prinzipiell als privates Geschäftskonto, um Transaktionen wie Überweisungen unkompliziert tätigen zu können. Sei es das eingehende Gehalt oder auch ausgehende, immer wiederkehrende Rechnungen wie Miete oder andere Daueraufträge. Für den Deckungsbeitrag muss der Kontoinhaber stets Sorge tragen. Trotzdem bieten prinzipiell alle Banken dem Kunden einen bestimmten Kreditrahmen in Form eines Dispositionskredites an bzw. tolerieren eine Überziehung des eigentlichen finanziellen Rahmens. Während der Dispositionskredit unter Umständen das Dreifache des monatlich eingehenden Gehaltes betragen kann und in der Regel ohne größere Probleme und oft schon bei Eröffnung des Kontos gewährt wird, ist eine Überziehung des Kontos in diesem Rahmen nicht möglich.
Beide Formen dienen lediglich der kurzfristigen Überbrückung finanzieller Engpässe und sind nicht als langfristiger Ratenkredite gedacht. Nichtsdestotrotz nutzen viele Kunden diesen finanziellen Rahmen als solchen und übersehen dabei, dass die vierteljährlich anfallenden Zinsen je nach Summe sehr hoch sein können. Dabei gibt es zahlreiche günstigere Angebote, um kurzfristig über eine bestimmte Summe zu verfügen, ohne dabei die hohen Zinsen des Dispositionskredites oder die noch höheren Interessen bei Kontoüberziehung zahlen zu müssen. Oftmals liegt es an der Bequemlichkeit oder auch Gewohnheit der Kunden, ohne zeitaufwändige Antragsstellung Beratungsgespräche und Einholen von Vergleichsangeboten über bestimmte Summen verfügen zu können.
Da die Zinsen automatisch abgehen, fallen auch diese mit der Zeit kaum mehr auf. Weiterhin entwickelt sich das Überziehen nach und nach zu einem selbstverständlichen Teil des Geldes, über welches man monatlich verfügt und das, obwohl es sich um einen Kredit handelt. Insofern ist es ratsam, sich diese Tatsachen vor Augen zu führen, die vierteljährlichen Abrechnungen zu studieren und sich bewusst zu machen, dass man bei Ausgleich des Kontos viel Geld sparen kann. Oftmals liegen die Zinsen für einen Raten- oder Kleinkredit bei 50% jener, die man üblicherweise für die Überziehung seines Girokontos zahlt. Daher spart man immer bares Geld, wenn man den Überziehungskredit schnellst möglich durch einen günstigeren Kredit tilgt.
Nicht selten sind es die Banken selbst, welche dem Kunden bei hohen oder sich stetig erhöhenden Überziehungen einen Kleinkredit zur Tilgung vorschlagen, auch im eigenen Interesse. Viele Kunden verlieren nämlich den Überblick und schöpfen den Überziehungskredit in Zeiten finanzieller Engpässe bis zum Limit und darüber hinaus vollkommen aus, bis sie irgendwann dermaßen verschuldet sind, dass die anfallenden Zinsen einen guten Teil ihres Gehaltes ausmachen. Die Aufnahme eines Kredits hilft dabei, sowohl Geld zu sparen, wie auch den Überblick zurück zu gewinnen und letztendlich auch zu lernen, nicht mehr Geld ausgeben zu können, als man tatsächlich verdient.