Bis vor ein paar Monaten galten die Staatsanleihen nahezu aller nord-, mittel- und südeuropäischen Länder als sehr sichere Geldanlagen. Die Theorie war in diesem Zusammenhang bislang, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass ein Staat zahlungsunfähig werden könnte, schon gar nicht ein Mitgliedsstaat der Europäischen Union. Seit der Griechenland-Krise hat hier jedoch ein Umdenken stattgefunden. Auch die Rating Agenturen haben reagiert und zeitnah die Kreditwürdigkeit einiger europäischer Staaten herab gestuft. Aus diesem Grunde stellen sich auch immer mehr Anleger die Frage, wie sicher Bundeswertpapiere noch sind. Bundeswertpapiere gibt es in verschiedenen Formen, wie zum Beispiel als Bundesschatzbriefe, als Bundesanleihen oder als Bundesobligationen. Alle diese Wertpapiere zeichnen sich von der hohen Sicherheit aus, weil der Bund als Staat und Emittent „hinter“ diesen Wertpapieren steht.
Nun hat man aber an der Krise in Griechenland oder auch in Spanien gesehen, dass Staaten durchaus nicht komplett vor einer möglichen Zahlungsunfähigkeit geschützt sind. Kann man die Situation in Spanien oder Griechenland mit Deutschland vergleichen? Wie sicher sind Bundeswertpapiere wirklich? Noch kann diese Frage relativ objektiv so beantwortet werden, dass die Bundesanleihen und nahezu alle anderen Bundeswertpapiere eine der sichersten Geldanlage darstellen, die man derzeit nutzen kann. Wenn hier von Sicherheit gesprochen wird, dann geht es ohnehin immer nur um das Emittentenrisiko, denn bis auf wenige Ausnahmen (zum Beispiel die US-Dollar Anleihe des Bundes) gibt es bei den meisten Bundeswertpapieren weder ein Währungs-, noch ein Zins- oder Kursrisiko, zumindest nicht auf die Fälligkeit des Papiers hin betrachtet.
Bezüglich des Emittentenrisikos ist derzeit auch kein objektiver Grund vorhanden, warum man eine Reduzierung der Bonität vornehmen sollte. Auch die Rating Agenturen sehen das so, sodass die Bundeswertpapiere nach wie vor mit dem besten Rating, dem „AAA“ bewertet werden. In der Praxis könnte es nur dann zu Problemen kommen, wenn der Bund tatsächlich in seiner Zahlungsfähigkeit einmal eingeschränkt werden sollte und zudem müsste noch der Faktor hinzu kommen, dass außergewöhnlich viele Anleger zur gleichen Zeit ihre Anleihen vorzeitig verkaufen würden.
Für die Stabilität der Bundeswertpapiere spricht aber auch die Tatsache, dass es derzeit kein sichereres Produkt gibt. Etwas vereinfacht gesagt kann man sagen, dass wenn der deutsche Staat „pleite“ ist, dass dann auch alle Banken hierzulande am Rande der Zahlungsunfähigkeit sind, sodass man auch zum Beispiel im Tagesgeld oder in den Spareinlagen auch keine sichere Geldanlage vorfinden würde. Und eine zu 100 Prozent sichere Geldanlage gibt es ohnehin nicht einmal in der Theorie, geschweige denn in der Praxis.