Bargeld lacht - dieses alte Motto scheint auch, oder gerade in Zeiten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs noch viele Händler zu beherzigen. Sie bieten Kunden, welche die Kaufsumme bar bezahlen oft deutliche Rabatte. Ob es sich dabei um echte Rabatte handelt oder ob die Mehrkosten bei nicht barer Zahlung einen Aufschlag darstellen, sei dahingestellt. Faktisch profitieren Barzahler in vielen Bereichen von der Rabattbereitschaft der Kaufleute. Besonders eine Branche hat in Deutschland den Ruf, hohe Rabatte einzuräumen, wenn der Kunde Barzahlung leisten kann. Bei den hohen Summen, die für den Kauf eines Neuwagens fällig werden, ist diese Tatsache auch wenig verwunderlich. Dazu kommt noch, dass in der Automobilbranche ein deutlicher Konkurrenzdruck herrscht, sodass vielfach immer neue "Rabattrunden" eingeläutet werden.
Im KFZ Vertrieb lassen einige Händler ihren Kunden einen Rabatt von bis zu 20% auf den Normalpreis. Eine gut ausgestattete Mittelklasse Limousine kostet dann oft nur noch 40.000 Euro statt 50.000 Euro. Wegen der hohen Rabatte auf Neuwagen gehen die Kunden, die eine Barzahlung nicht leisten können, immer öfter dazu über, Kredite aufzunehmen. So können sie den neuen PKW bezahlen, profitieren von dem hohen Rabatt, welchen der Händler gewährt und bezahlen den Kredit ab. In vielen Fällen können sie den Wagen dann günstiger finanzieren, als es über den Autohersteller möglich wäre. Auch in der Möbelbranche können die Kunden die Verkäufer häufig mit einer Barzahlung zu hohen Rabatten hinreißen. Zwar liegen die Preisnachlässe hier eher selten in den Dimensionen der Fahrzeugbranche, dennoch lohnt sich die Barzahlung so gut wie immer.
Vorsichtig sollte der Kunde sein, wenn ein Möbelhaus damit wirbt, dass alle Produkte für Barzahler in einem bestimmten Zeitraum besonders rabattiert sein sollen. Meistens handelt es sich dabei um geschicktes Marketing oder Lockangebote, wobei verschwiegen wird, dass die Preise zuvor erhöht wurden. Dadurch zahlt der Kunde teilweise sogar mehr für ein Möbel, als es üblich wäre. Auch im Bereich handwerklicher Leistungen lässt sich eine Menge Geld sparen, wenn der Kunde bar zahlt. In so gut wie allen Fällen sind dem Kunden von vorne herein mindestens 2% Skonto garantiert, wenn bei der Bezahlung eine gewisse Frist (meist 1 oder 2 Wochen) eingehalten wird. Allerdings sollte gerade bei handwerklichen Arbeiten unbedingt eine Rechnung verlangt werden. Der Grad zwischen Schwarzarbeit und legaler Arbeit ist in der Branche nämlich sehr schmal.
In vielen Fällen können die Kosten für die Dienste des Handwerkers übriges steuerlich geltend gemacht werden. Auch beim Immobilienkauf lohnt es sich, nach Rabatten für Barzahler zu fragen. Da die Summen, die hier den Eigentümer wechseln meistens im sechsstelligen Bereich liegen, sind die Verkäufer oft bereit, einen Preisnachlass zu gewähren. In der Regel lassen sich so gut wie alle Verkäufer auf Rabattgeschäfte ein, wenn bar gezahlt wird. Für Verkäufer ist es wichtig, dass sie so schnell wie möglich Geld erhalten, mit welchem sie wieder arbeiten können. Allerdings sollte in der Regel davon abgesehen werden, einen Barzahlerrabatt zu erfragen, wenn in einem Bereich die Barzahlung absolut üblich ist.