Im Kreditbereich gibt es diverse Kreditarten, von denen sicherlich nicht alle auf breiter Ebene bekannt sind. Der Grund dafür ist meistens, dass es auch sehr spezielle Darlehen gibt, wie zum Beispiel den Zessionskredit. Bei diesem Kredit kommt zudem noch erschwerend hinzu, dass der Begriff verschiedene Bedeutungen hat bzw. bei verschiedenen Darlehen verwendet wird. Im engen Sinne handelt es sich bei dem Zessionskredit um ein Darlehen in Form eines recht kurzfristigen Barkredites. Nach dieser Definition kommt der Kredit in erster Linie im Bereich des Außenwirtschaftshandels zum Einsatz. Der Zessionskredit läuft dann so ab, dass die Bank ihrem Kunden einen Kredit gibt und im Gegenzug eine Forderung gegen einen Handelspartner erhält, die ihr vom Kreditnehmer abgetreten wird. Oftmals handelt es sich bei solchen Forderungen um einen Wechsel, auf dem der Kreditnehmer als Begünstigter genannt ist.
Der große Vorteil des Kredites besteht dann für den Kunden darin, dass er nicht erst warten muss, bis der Wechsel fällig wird, sondern das Kapital schon vorher nutzen kann, beispielsweise für Investitionen oder Wareneinkäufe. Der Begriff der Zessionskredite wird allerdings nicht nur in diesem recht engen Sinne verwendet, sondern wird auch noch etwas „lockerer“ genutzt. So meinen manche Banken mit einem Zessionskredit einfach ein Darlehen, welches durch das Abtreten einer Forderung gesichert ist. In beiden Fällen sind es übrigens vorwiegend Kunden mit einer guten Bonität, die den Kredit erhalten. Kommt der Zessionskredit nicht im Bereich des Außenhandels, also bei Geschäftskunden zum Einsatz, sondern ist der Kreditnehmer einer Privatperson, so dient die Abtretung (Zession) meistens zur Absicherung von Ratenkrediten.
In diesem Fall möchte die Bank den Ratenkredit nicht ohne Sicherheiten, also nicht als Blankokredit vergeben. Dies wird zum Beispiel dann so gehandhabt, wenn die Kreditsumme vergleichsweise hoch ist, sodass das Einkommen als einzige Kreditsicherheit nicht mehr ausreicht. Bei dieser Art von Zessionskredit werden dann auch keine Wechsel abgetreten, sondern es handelt sich dann um andere Forderungen. Meistens tritt der Kreditnehmer als Privatperson seine Kapitallebensversicherung an die Bank ab, denn auch hierbei handelt es sich natürlich um eine Forderung. Der Versicherungsnehmer hat in dem Fall eine Forderung gegen die Versicherungsgesellschaft, nämlich die Auszahlung des jeweils aktuellen Rückkaufswertes. Der Rückkaufswert ist auch gleichzeitig der Betrag, den die Bank als Sicherheit ansetzen kann.