Zinseszinseffekte bei monatlichen Zinsgutschriften vergleichen

Zinseszinseffekte bei monatlichen Zinsgutschriften vergleichen

Bei den Zinslagen wird, was die Zinsgestaltung betrifft, zwischen zwei Varianten unterschieden. Zum einen ist es meistens so, dass die Zinsen für die Anlage mehrmals während der Laufzeit gutgeschrieben werden. Es gibt aber auch die so genannten Aufzahlungspapiere, bei denen die Zinsen gesammelt und dann am Ende der Laufzeit in einer Summe zur Auszahlung gelangen. Anleihen gehören dabei zu der Gruppe von Geldanlagen, bei denen die Gutschrift der Zinsen fast immer mehrmals während der Laufzeit stattfindet, und zwar zu einem festen Termin im Jahr. Darüber hinaus gibt es Anlageformen, bei denen der Anleger selbst entscheiden kann, ob die Zinsen monatlich oder jährlich gutgeschrieben werden sollen. Dazu gehört vor allem das Tagesgeld, teilweise auch das Festgeld als Geldanlage. Doch welche Vor- und Nachteile hat die monatliche Zinsgutschrift im Vergleich zur jährlichen Zinsgutschrift eigentlich?

Beim direkten Vergleich fällt zunächst auf, dass die Tagesgeldanbieter, bei denen man zwischen monatlicher und jährlicher Zinszahlung wählen kann, bei der monatlichen Zinszahlung grundsätzlich fast immer einen etwas geringeren Anlagezins zahlen, als wenn sich der Anleger für die jährliche Gutschrift entscheidet. Daraus kann man im Prinzip schon ableiten, dass die monatliche Zinszahlung für den Anleger von Vorteil ist, denn durch den etwas geringeren Zinssatz will der Anbieter dann seinen Nachteil wieder ausgleichen. Wenn es nun um den konkreten Unterschied zwischen der jährlichen und der monatlichen Zinsgutschrift geht, dann ist hier der Zinseszinseffekt als Hauptunterschied zu nennen.

Wenn sich Zinseszinsen bilden ist das eine Folge der Tatsache, dass angelegtes Kapital verzinst wurde, und diese Zinsen zunächst dem Kapital zugeschrieben werden, um dann in der nächsten Periode mit verzinst zu werden. Voraussetzung für diesen Effekt ist natürlich, dass die Zinsen auch dem Anlagekonto gutgeschrieben werden, und nicht etwa auf einem externen Konto des Anlegers. Was genau der Zinseszinseffekt beinhaltet und worin der Vorteil besteht, lässt sich kurz an einem Beispiel zeigen. Ein Anleger hat zum Beispiel einen Betrag von 20.000 Euro auf seinem Tagesgeldkonto angelegt, wobei der Zinssatz hier drei Prozent beträgt.

Hat er zudem vereinbart, dass die Zinsen monatlich gutgeschrieben werden, dann würde er nach dem ersten Monat eine Zinsgutschrift über 50 Euro erhalten. Im darauf folgenden Monat würden diese 50 Euro, die dem Kapital von 20.000 Euro zugeschrieben wurden, nun ebenfalls verzinst, sodass insgesamt also 20.050 Euro verzinst werden. Nach dieser Methode erfolgen dann Monat für Monat die weiteren Zinsgutschriften und Kapitalisierungen, sodass der Anleger in der Folge am Ende des Jahres einen höheren Gesamtbetrag an Zinsen erhalten hat, als wenn die Gutschrift der Zinsen nur einmal am Jahresende erfolgt wäre.

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