Dass Studieren teuer ist, ist nicht erst durch die Einführung der Studiengebühren bekannt. Es ist eher so, dass durch Einführung dieser Gebühren die Studenten noch knapper bei Kasse sind und sie sich überlegen müssen, ob sie sich ein Studium noch leisten können. Vor allem dann, wenn die Eltern keine Unterstützung geben können. Es ist somit auch nicht verwunderlich, dass die Studenten mit der staatlichen Unterstützung durch das BAFöG nicht mehr auskommen. Und wenn dem so ist und das Studium durch etliche Nebenjobs, die zum Unterhalt beitragen müssen, nicht unnötig verzögert werden soll, müssen weitere Kredite helfen. Je nachdem, was sich jeder Student leisen kann oder will, werden diese Kredite oftmals auch zinslos angeboten. Das echte zinslose Darlehen gibt es aber nur in den seltensten Fällen; das BAFöG ist jedoch so ein Darlehen, was durch den Staat wirklich zinslos vergeben wird.
Zwar müssen bestimmte Voraussetzungen für den Erhalt des BAFöG vorliegen, aber wenn der Bescheid über die Gewährung vorliegt, dann hat der Student für sein Studium eine solide monatliche Grundförderung, die er erst am Ende seines Studiums zurückzahlen muss. Zahlt er das BAFöG in einer Summe sofort zurück, erlässt der Staat sogar einen Teil. Einen zinslosen Kredit kann in besonderen Härtefällen das jeweilige Studentenwerk vergeben. Dieser ist jedoch nur ein Überbrückungskredit, der auch in der Summe dem Studenten nicht richtig weiter hilft. Die weitaus bekanntere Methode ist ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Diese staatliche Kreditanstalt gewährt Studenten einen Kredit für die Zeit des Studiums zu Konditionen, die meist unter denen der herkömmlichen Banken liegen. Der große Vorteil bei den Krediten der KfW liegt für den Studenten darin, dass eine bis zu fünfjährige Zinsaussetzung vereinbart werden kann. Eine Alternative zu zinslosen Krediten für Studenten ist aber ein Stipendium oder auch ein Bildungskredit. Dieser wird den Studenten gewährt, wenn sie sich in einem Haupt- oder Aufbaustudiengang befinden. Der Kredit läuft in der Regel über 24 Monate zu monatlich festen Raten. Der Bildungskredit kann auch während eines Auslandsstudiums in Anspruch genommen werden. Es ist aber nach wie vor schwierig, zinslose Kredite für Studenten zu erhalten.
Es haben sich zwar in den letzten Jahren auch Banken auf Studentenkredite spezialisiert. War es bis vor kurzem undenkbar, dass eine Bank einem Studenten Geld leiht, so stellt sie bei der Kreditvergabe auf die zu erwartende Bonität ab und nicht auf die vorhandene. Allerdings sind bisher keine Banken bekannt, die wirklich zinslose Kredite vergeben. Und gibt es sie doch, so werden die Zinsen in aller Regel in die monatlichen Raten eingebaut, die dann entsprechend höher sind. Zu empfehlen ist einem Studenten dann aber eher, einen zinslosen Kredit von Privat zu bekommen. Das geht zwar in der Regel nicht ohne einen Bürgen, ist aber immer noch günstiger als ein Bankkredit.